Bürgerentscheid zum weiteren Windvorranggebiet am 24.11.2024
Am 24. November 2024 entscheiden die Kirchenlamitzer Bürger darüber, ob der bestehende Antrag des Stadtrats ein weiteres Wind-Vorranggebiet im Norden des Gemeindegebiets von Kirchenlamitz auszuweisen weiter verfolgt werden darf. Der Stadtratsbeschluss wurde einstimmig und damit auch mit den Stimmen unserer Fraktionsmitglieder gefasst.
Wir informieren hier im Vorfeld des Bürgerentscheids über die Hintergründe:
Wo soll das Vorranggebiet ausgewiesen werden?
Der Antrag bezieht sich auf ein Gebiet im Nordwesten unseres Gemeindegebietes an der Landkreisgrenze und damit an der Grenze zum Gemeindegebiet von Schwarzenbach a.d. Saale.
Viele unserer Mitbürger und Mitbürgerinnen sind der Meinung, dass das beantragte Windvorranggebiet sich rund um die Blumröder Höhe („Karlsruhe“) erstreckt. Aus der oben stehenden Karte ist ersichtlich, dass das Gebiet viel weiter nordwestlich, an der Gemeindegrenze zu Schwarzenbach und Weißdorf liegt. Als Orientierungspunkte sind in der Karte die Karlsruhe selbst und auch die alte Müllhalde, die sich rechts der Straße Richtung Münchberg, 1,5 km außerhalb von Kirchenlamitz befindet, eingetragen.
Aus der Karte ist auch ersichtlich, dass die möglichen Standorte der Windkraftanlagen damit in einer Entfernung von in etwa 1,4 bis 1,9 km vom nördlichen Stadtrand von Kirchenlamitz (Fuchsmühlsiedlung, nördliches Ende der Flurstraße, Ausbauende Hallersteiner Weg) aus gerechnet, geplant sind.
Welche Gründe sprechen für das Vorranggebiet?
Die im Kirchenlamitzer Stadtrat vertretenen Parteien haben sich geschlossen in einem gemeinsamen Schreiben an die Bürger von Kirchenlamitz gewandt um auf die Vorteilhaftigkeit und die Notwendigkeit hinzuweisen. Den Text finden Sie nachstehend:
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger von Kirchenlamitz,
in den nächsten Tagen werden Sie die Unterlagen zur Abstimmung über die Ausweisung von Windkraftvorrangflächen im Gemeindegebiet Kirchenlamitz erhalten. Eine Abstimmung, die weitreichende Folgen für Kirchenlamitz und damit für die weitere Entwicklung unserer Stadt hat.
Das Ratsbegehren der Stadt ist – im Gegensatz zum Ansatz der Bürgerinitiative - auf die Zukunft, auf die weitere Entwicklung von Kirchenlamitz ausgerichtet. Wir alle wissen, dass uns in Kirchenlamitz Gewerbebetriebe fehlen. Damit fehlen Arbeitsplätze – 85 % unserer sozialversicherungspflichtigen MitbürgerInnen pendeln aus. Es fehlen Steuereinnahmen – Kirchenlamitz hat seit Jahren den unrühmlichen letzten Platz beim Steueraufkommen aller Gemeinden im Landkreis. Freiwillige Leistungen wie die Sanierung oder Neugestaltung des Waldschwimmbades, wie verstärkte Jugendarbeit, wie notwendige Sanierung von Ortsverbindungsstraßen und Straßen im Ort, und vieles mehr, sind damit nicht möglich. Die Ausrichtung und Finanzierung unseres Wiesenfestes wird jedes Jahr zur Kraftprobe. All das trägt dazu bei, dass die Attraktivität von Kirchenlamitz immer weiter zurückgeht, Geschäfte schließen, Häuser stehen leer, es entwickelt sich eine „Schlafstadt“.
Wenn wir für Gewerbebetriebe für eine Ansiedlung interessant sein wollen, müssen wir mehr bieten als andere Standorte. Neben Arbeitskräften und guter Verkehrsanbindung sind dies Sicherheit in der Energieversorgung und mögliche Vorteile bei den Energiekosten. Und das kann nur mit erneuerbaren Energien vor Ort, ohne lange, kostenintensive Leitungen, geleistet werden. Wir sind der festen Überzeugung, dass wir mit dezentral erzeugter, kostengünstiger Energie ansiedlungswilligen Firmen einen erheblichen Wettbewerbsvorteil bieten können.
Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger, lösen wir uns von der schon über 30jährigen Lethargie, die uns scheinbar mit dem Niedergang der Porzellan- und der Steinindustrie befallen hat, nehmen wir die Zukunft unserer Stadt in unsere eigenen Hände, schaffen wir die Grundlagen für wettbewerbsfähige Gewerbeansiedlungen in Kirchenlamitz. Dies verlangt heute und zukünftig auch Zugeständnisse – von allen. Definierte Flächen für dezentrale Energieerzeugung, für Windkraft und PV Anlagen müssen genauso ausgewiesen werden wie Flächen für Betriebsansiedlungen. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, in die Zukunft zu investieren, für unsere Kinder und Enkel, für ein lebenswertes Kirchenlamitz! Schlechtreden und Befindlichkeiten Einzelner helfen uns allen nicht weiter.
Den positiven Beitrag der Windenergie zum Klimawandel brauchen wir nicht betonen. Das kennt jeder interessierte Bürger, jede Bürgerin. Natürlich retten wir mit drei Anlagen nicht das Weltklima. Aber wir leisten einen weiteren, wenn auch kleinen Beitrag dazu. Darauf können wir stolz sein und die nächsten Generationen werden es uns danken.
Stimmen Sie für das Ratsbegehren! Unterstützen Sie die zukunftsweisende Entscheidung Ihres Stadtrates! Sie schaffen damit die Grundlage für eine positive Entwicklung unserer Heimatstadt!
Friederike Kränzle, CSU Kirchenlamitz-Niederlamitz
Ingo Schlötzer, SPD Kirchenlamitz-Niederlamitz
Andreas Reul, WÜL Kirchenlamitz
Wie wird abgestimmt?
Alle stimmberechtigten Bürger erhalten automatisch die Abstimmungsbenachrichtigung zusammen mit den Unterlagen zur Briefabstimmung, diese müssen diesmal nicht gesondert beantragt werden. Alternativ ist die persönliche Abstimmung im Wahllokal (Goldner Löwe, Marktplatz) am 24.11.24 von 8-18 Uhr möglich.
Bitte beachten Sie beim Ausfüllen der Abstimmunterlagen, dass die beiden Fragen, Ratsbegehren und Bürgerbegehren jeweils mit JA oder NEIN zu beantworten (anzukreuzen) sind.
Nachdem es vorkommen kann, dass jedes der beiden Begehren mehrheitlich mit JA oder mehrheitlich mit NEIN beantwortet wird, ist eine zusätzliche Stichfrage aufgeführt. Hier müssen Sie nochmals entscheiden, welchem der beiden Begehren Sie den Vorzug geben Sie müssen mit der Beantwortung dieser Stichfrage damit entscheiden, welches der beiden – Ratsbegehren oder Bürgerbegehren - dann schlussendlich umgesetzt werden soll.
Geben Sie jeweils dem Ratsbegehren Ihre Stimme!
Wo gibt es weitere Informationen?
Die WindenergieNordostbayern GmbH als geplanter Projektträger informiert auf Ihrer Homepage ausführlich über Details zum geplanten Vorranggebiet. Bitte folgen Sie dazu dem Link Projektinformationen WINOB
Die WINOB bietet darüber hinaus am 12.11.2024 einen Infomarkt im Turnerheim an, bei dem Sie Ihre Fragen direkt vorbringen können. In der Zeit von 16-18 Uhr stehen Ihnen die Experten der WINOB Rede und Antwort. Außerdem sind Informationsstände am Kirchenlamitzer Marktplatz und am nahkauf geplant.
Sprechen Sie gerne auch die Mitglieder unserer Stadtratsfraktion direkt an.
Wo finde ich unabhängige und neutrale Fachinformationen?
Seit Jahren beschäftigt sich Frau Dr. Mai Thi Nguyen-Kim in der Sendung „MAI THINK X“ im ZDF auf wissenschaftlicher Basis mit Themen, die uns alle angehen und interessieren. So auch mit dem Thema Klimawandel. Alle Aussagen wissenschaftlich fundiert und – im Gegensatz zu vielen Veröffentlichungen – mit Quellenangaben. Also für jeden und alle nachvollziehbar.
Wenn Sie 30 min Zeit haben, sehen Sie sich gerne diesen Beitrag an -
https://www.zdf.de/show/mai-think-x-die-show/maithink-x---die-show-158.html
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Sie werden feststellen, dass einige Aussagen in Flyern und Veranstaltungen der jüngsten Vergangenheit in Zusammenhang mit Windkraftanlagen nicht den Tatsachen entsprechen, dass es sich um Desinformation*) handelt. Wir garantieren – eine halbe Stunde die sich lohnt! Und die hilft, beim Bürgerentscheid zur Ausweisung von Windvorrangflächen in Kirchenlamitz die richtige Entscheidung pro Ratsbegehren zu treffen. Geben Sie diese Information auch in Ihrer Familie weiter, an Nachbarn, Freunde und Bekannte. Energiewende geht alle an!
*) Wikipedia: Desinformation ist das gezielte Verbreiten von falschen oder täuschenden Informationen, um politische oder wirtschaftliche Ziele zu erreichen.
Nächste Veranstaltungen:
Teilnahme am "Adventszauber an der Lamitz"
01. 12. 2024 - Uhr – Uhr
Energie lokal -regenerativ -unabhängig
13. 12. 2024 - Uhr
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